Militärfrachter Xian Y-20 in Innsbruck: Was machte das „dicke Mädchen“ aus China in Tirol? (2024)

47 Meter lang, bis zu 200 Tonnen schwer, 50 Meter Spannweite: Die Xian Y-20 Kunpeng dürfte mit das größte Flugzeug sein, das bis jetzt am beschaulichen Flughafen Innsbruck im Herzen Tirols zu Besuch war. Der Alpen-Airport, berühmt für sein grandioses Bergpanorama, empfängt ansonsten vorwiegend Businessjets und Airliner à la Airbus A320 und Boeing 737. Früher flogen Airlines aus Großbritannien auch mal mit der 757 nach Innsbruck, aber das ist Jahre her. Einen Militärfrachter aus China jedenfalls hatte man an Österreichs drittgrößtem Airport noch nie zu Besuch. Klar, dass die Y-20 allein deshalb die Sensation des Tages war. Und als sich der dunkelgraue Vierstrahler mit der roten Flagge am Heck am frühen Montagmorgen seinen Weg an den Berghängen vorbei ins Tal kämpfte, wurde er nach der Landung nicht nur vom Personal des Flughafens empfangen, sondern auch von zahlreichen Flugzeugfans aus nah und fern. Sogar das österreichische Fernsehen war vor Ort und richtete die Kamera auf den exotischen Besucher aus dem Reich der Mitte, der unter dem Heulen seiner vier Sowjet-Räucherstäbchen des Typs Solowjow D-30 vors Terminal gerollt war.

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Militärfrachter Xian Y-20 in Innsbruck: Was machte das „dicke Mädchen“ aus China in Tirol? (16)

Patrick Zwerger

China-Dickschiff im Anflug auf Runway 26: Die Xian Y-20A der chinesischen Luftwaffe kurz vor der Landung am Innsbrucker Flughafen.

Gebirgsjäger an Bord

Die Xian Y-20 ist Chinas größtes Militärflugzeug und der Stolz der strategischen Transporterflotte. Das Exemplar mit der Hecknummer 20240 war rund drei Stunden vor seiner Ankunft in Innsbruck im türkischen Tekirdağ gestartet. Ursprünglich kam es aus Ürümqi im Nordwesten Chinas. Dort waren die 43 Soldaten der chinesischen Volksbefreiungsarmee an Bord gegangen, die nun am Montag um kurz vor 9 Uhr morgens in Österreich das Flugzeug verließen. Doch während die allermeisten Passagiere des Innsbrucker Flughafens als Skiurlauber anreisen, wartet auf die Chinesen in Tirol eher das Gegenteil von Urlaub. In den kommenden Tagen werden sie in den Alpen am Edelweiss Raid teilnehmen – dem "härtesten militärischen Gebirgswettkampf", den das österreichische Bundesheer alle zwei Jahre veranstaltet und der inzwischen als offizielle Weltmeisterschaft der Gebirgssoldaten gilt. Für den Wettbewerb werden sie sich in drei Teams aufteilen, die sich dann mit anderen Gebirgsjägern aus zahlreichen Nationen messen. In diesem Jahr sind Mannschaften aus neun Nationen dabei – natürlich aus Österreich, der Schweiz und Deutschland, aber auch aus den USA und eben erstmals auch aus China.

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Die Y-20 kommt wieder

Während die US-Soldaten über Deutschland anreisten, packten die Chinesen die Gelegenheit beim Schopf und schickten ihren Top-Transporter auf eine seiner seltenen Europareisen. Den anspruchsvollen Anflug auf die nur 2.000 Meter lange Landebahn in Innsbruck absolvierten die chinesischen Piloten ohne Probleme. Die Gebirgsjäger stiegen nach der Ankunft am Flughafengebäude in einen Omnibus des Bundesheers um, der sie zum Truppenübungsplatz Lizum/Walchen fuhr. Dort bereiten sie sich auf den anstehenden Wettkampf vor, bei dem sie zwei Tage und eine Nacht in den Tiroler Bergen verbringen und während dieser Zeit zahlreiche Spezialaufgaben meistern müssen. Die co*ckpit-Crew der Xian Y-20 indessen brach mit ihrem "dicken Mädchen" schon nach zwei Stunden Aufenthalt wieder Richtung Tekirdağ auf. Mit einem förmlichen Raketenstart verabschiedete sich die graue Chinesin von ihrem Publikum am Boden – begleitet vom infernalischen Gebrüll ihrer vier D-30-Turbofans. Am 3. März wird sie zurückerwartet. Dann soll sie die Gebirgsjäger aus China wieder in die Heimat fliegen.

Während in den Sommermonaten selbst letztere in eher spärlicher Anzahl eintrudeln, stürmen im Winter vor allem an den Wochenenden urlaubshungrige Skitouristen das Terminal. Militärflugzeuge steuern Innsbruck

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Patrick Zwerger

Redakteur

Hat schon als Knirps so oft es ging am Airport Kerosin geschnüffelt und die Nase durch den Flughafenzaun gedrückt. Seitdem nie ganz losgekommen von der Fliegerei - trotzdem nicht im co*ckpit gelandet, sondern beim Journalismus. Dass aus dieser Kombination am Ende ein ernsthafter Beruf herausspringt, hätte er aber auch nicht gedacht.

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